Volume 3
Aus vollem Herzenstriebe
Robert und Clara Schumann – ein romantisches Liederspiel
Es sei „in der Form etwas Originelles glaub ich, das Ganze vom heiterstem Effekt“ – dies schreibt Robert Schumann in einem Brief 1849 und entwirft mit seiner Zusammenstellung von kleinen und größeren Ensembles sowie solistischen Liedern eine neue Gattung des Liederzyklus‘.
Das „Spanische Liederspiel“, sowie das knapp zwei Jahre später komponierte „Minnespiel“, erzählen beider maßen in bewährt romantisch-melancholischem Ton eine Liebesgeschichte. Zwischen Sehnsucht, Vorfreude und Liebesseeligkeit der beiden Liebenden mischen sich dann auch neckende und bissige Kommentare der umstehenden Beobachter.
Eine Liebesgeschichte sondergleichen spiegelt sich ebenso in der Verbindung von Robert und Clara. Und da möchten wir Claras wunderbare Vokalkompositionen nicht außer Acht lassen. In ähnlichem aber dennoch ganz eigenem Ton treffen ihre Lieder und Chorgesänge auf die Liederzyklen ihres Mannes und ergänzen in frischer Weise dieses abwechslungsreiche Programm.
Programm
Robert Schumann
Spanisches Liederspiel, op. 74
für eine oder mehrere Singstimmen mit Klavier
Texte aus den von Emanuel Geibel übersetzten spanischen Volksliedern und Romanzen
Robert und Clara Schumann
Auszüge aus Liebesfrühling, op. 37
Texte aus dem „Liebesfrühling“ von Friedrich Rückert
Clara Schumann
Drei gemischte Chöre a capella
Texte nach Gedichten von Emanuel Geibel
Robert Schumann
Minnespiel, op. 101
für eine oder mehrere Singstimmen mit Klavier
Texte aus dem „Liebesfrühling“ von Friedrich Rückert
Beteiligte
Nina Schubert
Sopran
Marina Sturm
Sopran
Regina Pätzer
Mezzosopran
Alexander Tremmel
Tenor
Michael Rapke
Bariton
Seung-Jo Cha
Klavier
So wahr die Sonne scheinet
So wahr die Sonne scheinet,
so wahr die Wolke weinet,
so wahr die Flamme sprüht,
so wahr der Frühling blüht;
So wahr hab ich empfunden,
wie ich dich halt umwunden:
Du liebst mich, wie ich dich,
dich lieb ich, wie du mich.
Die Sonne mag verscheinen,
die Wolke nicht mehr weinen,
die Flamme mag versprühn,
der Frühling nicht mehr blühn!
Wir wollen uns umwinden,
und immer so empfinden;
Du liebst mich, wie ich dich,
dich lieb ich, wie du mich.
Friedrich Rückert